Donnerstag, 12. Januar 2012

Die "vierte Macht" im Staat



(...)Die modernen Massenmedien werden auch die „vierte Macht" im Staat genannt, und das nicht zu Unrecht, wie bereits deutlich wurde. Der politische und gesellschaftliche Einfluss von Fernsehen, Rundfunk, Film und Presse ist seit Jahrzehnten das Manipulationsmedium Nummer eins. Wer an den Schalthebeln dieser Medienmacht sitzt, bestimmt die Inhalte, also das, was wir die „öffentliche Meinung" nennen. Die „öffentliche Meinung"ist also nur die von den Medien veröffentlichte Meinung, die von den Massenmedien erst erzeugt wird! Vielmehr noch betrifft das auch die geschichtliche und historische Vergangenheit.
Öffentlich bekannt sind uns in Wirklichkeit nur ihre Diener oder Erfüllungsgehilfen, nicht aber die wahren Urheber und Steuermänner. Natürlich kennen wir die Namen der Chefredakteure, Moderatoren, Korrespondenten und Kommentatoren, die aber eben nur im Angestelltenverhältnis stehen. Auch wenn sie hochdotierte und öffentlich teilweise sehr bekannte Persönlichkeiten darstellen, unterliegen auch sie einer strengen Zensur der wirklichen Medien-Bosse.
In seinem Buch „Die öffentlichen Meinungsmacher", schreibt Johannes Rothkranz: „Wo verschiedene Menschen sich zum selben Thema äußern, gibt es häufig so viele verschiedene Meinungen wie Köpfe. Angesichts der äußerlichen Vielfalt der modernen Massenmedien - Dutzende von Fernsehsendern, Hunderte von Rundfunksendern, Tausende von Zeitungen und Zeitschriften, Millionen von Büchern - stünde eigentlich zu erwarten, dass in unseren Medien in allen wichtigen Fragen des öffentlichen Lebens auch alle jeweils möglichen Meinungen zu Wort kämen, denn es herrscht ja grundgesetzlich verbriefte Meinungs- und Pressefreiheit. Doch wachsame Zeitgenossen stellen seit Jahrzehnten mit wachsender Bestürzung fest, dass nicht bloß auf dem Feld der Politik und Wirtschaft, sondern auch in den Bereichen Religion, Erziehung, Kultur und Wissenschaft jeweils ganz bestimmte Meinungen von praktisch allen großen Medien wie mit einer Stimme verkündet werden, davon abweichende, durchaus vorhandene Meinungen, aber von denselben Medien mit unverbrüchlicher Solidarität totgeschwiegen werden. Natürlich nicht bloß Meinungen, sondern auch solche Tatsachen („Nachrichten"), die irgendeiner öffentlichen Medien-Standardmeinung ins Gesicht schlagen oder sie ins Wanken bringen würden.
Diese unerklärliche Einförmigkeit zahlreicher von den Massenmedien veröffentlichter Fakten und Meinungen hat ganz konkrete, aber naturgemäß für das breite Publikum im Dunkeln bleibende Ursachen. Sie hat auch eine ganz konkrete Tendenz und ganz konkrete machtpolitisch-religiöse Ziele - nicht bloß in Deutschland, nicht bloß in Europa, sondern weltweit."
Besonders der Fernsehkonsum hat mittlerweile in unserem Alltagsleben einen so großen und ungesunden Anteil angenommen, dass insbesondere durch das Medium Fernsehen die Formung unserer Anschauungen erfolgt. Unter Anwendung sorgfältig ausgewählter und hochentwickelter psychologischer Techniken wird unser Denken gelenkt, so dass wir brav mit der großen Masse im Strom der gelenkten Informationen mitschwimmen. Hier können wir auch getrost die Konsumenten hinzuzählen, die meinen, über ein gutes Allgemeinwissen in Geschichte, Politik sowie auch im allgemeinen Spektrum zu verfügen und die Fallen der Medienwelt zu erkennen.
Die Kontrolle der Meinungsmacher-Medien ist monopolistisch. Sämtliche kontrollierten Medien - Fernsehen, Rundfunk, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und Filme - sprechen mit einer einzigen Stimme, wobei sie einander wechselseitig verstärken. Ungeachtet des Anscheins von Vielfalt, gibt es keine echte Meinungsverschiedenheit, keine alternative Informationsquelle für Tatsachen oder Ideen, die der breiten Masse der Menschen zugänglich wäre und ihnen erlauben würde, sich eine Meinung entgegen derjenigen der Medien-Herren zu bilden.
Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wer diese allmächtigen Herren der Medien sind, kommt Johannes Rothkranz in seinem Buch zu einem interessanten Ergebnis.
Bei Fernsehen, Unterhaltungsindustrie, Rundfunk, Zeitung und allen übrigen Massenmedien hatten, insbesondere in den USA, in den letzten Jahrzehnten überwiegend elitäre Gruppen das Steuer in der Hand.

Beispiel Fernsehen:
Abgesehen von gewissen spezialisierten Kabelfernseh-Nachrichten-Systemen werden praktisch sämtliche nationalen und internationalen in den Vereinigten Staaten ausgestrahlten Fernseh-Nachrichten von gerade einmal drei Gesellschaften eingeholt, gefilmt, redigiert und gesendet: American Broadcasting Companies (ABC), Columbia Broadcasting System (CBS) und National Broadcasting Company (NBC). Die meisten Fernseh-Unterhaltungs-Programme, welche die Amerikaner anschauen, werden von denselben drei Sendern ausgestrahlt. Jede dieser drei Gesellschaften hat unter der absoluten Kontrolle eines einzigen Mannes gestanden, und dies
über einen genügend langen Zeitraum - er reicht von 32 bis zu 55 Jahren -, um das Unternehmen auf allen Ebenen mit Funktionären seiner Wahl zu besetzen und ihm mithin endgültig, total und unauslöschlich seinen Stempel aufzudrücken.
Bis 1985, als ABC mit Capital Cities Communications Inc., einem in New York ansässigen Medien-Konglomerat, verschmolz, war Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer des Senders Leonard Harry Goldenson. Er hatte dem Sender vorgestanden, seit er 1953 Präsident der Vorgänger-Gesellschaft American Broadcasting-Paramount Theatres Inc. geworden war (der Name wurde 1965 in American Broadcasting Companies Inc. geändert).
Die Unterhaltungsindustrie:
In der Unterhaltungsindustrie verhält es sich nach den Ergebnissen von Rothkranz ähnlich wie in der Fernsehindustrie.
 So wichtig nun die Kontrolle der Fernseh-Nachrichtenprogramme auch immer sein mag, noch entscheidender für die Festlegung der Denkweise der Amerikaner ist die Fernseh-Unterhaltung. Zig Millionen von Amerikanern, vor allem die jüngeren, sehen sich niemals Nachrichtensendungen an, sondern haben ihre Geräte stattdessen dauernd auf den Empfang von Unterhaltungsprogrammen eingestellt. Und es ist just der Unterhaltungssektor, auf dem die stärkste Kontrolle erlangt wurde.205
Beim CBS ist Jeff Sagansky verantwortlich für die Fernseh-Unterhaltungsabteilung. Anders bei der ABC, dort sind für die Unterhaltungsabteilung zwei Männer verantwortlich: Robert Iger und Stuart Bloomberg, wobei Bloomberg mehr für das Unterhaltungsprogramm zuständig ist und Iger für den geschäftlichen Teil. Branden Tartikoff wurde 1980 Präsident der NBC-Unterhaltung, bis er nach zehn Jahren zum Vorsitzenden befördert wurde. Im Juli 1991 verließ er die NBC und wurde Vorsitzender bei Pammount Pictures. Der neue Präsident der NBC-Unterhaltung wurde Warren Littlefield.
Sagansky, Bloomberg und Littlefield wählen die Programme aus, die ihre Sendeanstalten ausstrahlen werden: die Spiel-Shows, die Talk-Shows, die Blödel-Sendungen, die historischen„Dokumentar"Filme, die Familienserien, die Abenteuerserien, die Sondersendungen. Sie erklären den Programm-Entwicklern, was sie in den Programmen sehen wollen. Sie verbieten alles, was sie nicht mögen. Sie legen die Schlagseite fest, die jedes Programm haben wird. Sie entscheiden auch darüber, wie hart im Programm ihres Senders die verschiedenen Propaganda-Themen vorangetrieben werden sollen: gemischtrassische Eheschließungen, Homosexualität, Feminismus, Schußwaffenkontrolle, Wiedereinführung der „Holocaust"-Gesetzgebung, die Bedrohung durch den „weißen Extremismus".
Die Kontrolle der amerikanischen Unterhaltungsindustrie und ihr Einfluss auf die amerikanische Psyche geht weit über die Fernseh-Programmgestaltung für die größten Sendeanstalten hinaus; sie schließt so gut wie alles ein, was Hollywoods Filmstudios verläßt.
Rundfunk, Zeitungen und sonstige Massenmedien:
Die drei großen Fernsehsender - ABC, CBS und NBC - besitzen nicht bloß ein faktisches Monopol auf dem Feld des kommerziellen Fernsehens in den USA; sie tragen auch die Verantwortung für den größten Teil des kommerziellen Rundfunks - oder taten es bis vor kurzem. Viele Jahre hin-durch wurde ihr einziger Wettbewerber in der letzteren Arena, Mutual Broadcasting System (MBS) mit landesweit 941 angeschlossenen Radiostationen (aber keiner Fernsehstation), von Martin Rubinstein präsentiert. 1985 übernahm Norman J. Pattiz MBS als Vorsitzender und Hauptge-schäftsführer.
Nicht anders verhält es sich bei den Zeitungen. Die Tageszeitungen sind in den USA die einflussreichsten Massenmedien nach dem Fernsehen. Mehr als dreiundsechzig Millionen Exemplare werden täglich gekauft. Diese verteilen sich auf rund 1.640 Publikationen. Führt man sich die hohe Zahl der verschiedenen Zeitungen vor Augen, würde man meinen, dass allein das einen gezielter vor Kontrolle schützt und auf der anderen Seite die freie Meinungsäußerung in hohem Maße fördert. Leider ist das überhaupt nicht der Fall.
Die Aufhebung des Wettbewerbs und die Schaffung örtlicher Monopole zur Verbreitung von Nachrichten und Meinungen waren kennzeichnend für die Herausbildung von Menschen einer bestimmten Religionszugehörigkeit über Amerikas Zeitungen. Die daraus resultierende Fähigkeit, die Presse als ein Werkzeug zu benutzen, ließe sich kaum besser demonstrieren als anhand der drei angesehensten und einflussreichsten Zeitungen der Nation: der „New York Times", des „Wall Street Journal" und der „Washington Post". Diese drei Blätter beherrschen nicht nur die finanzielle und die politische Hauptstadt Amerikas, sondern geben auch die Tendenzen und die Richtlinien für nahezu alle übrigen vor. Sie sind diejenigen, die - auf nationaler wie auf internationaler Ebene - entscheiden, was ei-ne Nachricht ist und was nicht. Sie erzeugen die Nachrichten, die anderen kopieren sie bloß.
Wie sehr der Einfluss der amerikanischen Massenmedien auf die internationale Medienlandschaft wirkt, können wir am besten erkennen, wenn wir beispielsweise unser Augenmerk nur einmal auf die Spiel-Shows, Talk-Shows, die Blödel-Sendungen, die Abenteuersendungen oder die Familienserien wenden. Hier richtet sich die Programm-Entwicklung unübersehbar nach amerikanischem Muster. Wie groß aber der wirkliche Einfluss „amerikanischer" Medienmogule auf die internationalen Massenmedien ist, speziell auch auf die deutsche Medienlandschaft, ist kaum einschätzbar.
Anmerkung zur aktuellen Situation:
Ein gutes Beispiel für einen offensichtlich großen Einfluss der amerikanischen Medienmogule auf die deutsche Medienlandschaft ist immer wieder deutlich sichtbar, wenn es um sogenannte antisemitische Äußerungen, um Themen bezüglich des Dritten Reiches oder einfach um freie Mei-nungsäußerungen zum aktuellen Kriegsgeschehen in Israel geht. Denken Sie an die öffentliche Diskussion um die Herren Möllemann, Karsli und Friedmann. Eine sachliche Auseinandersetzung mit diesen und ähnlichen problematischen Themen bezüglich Israel ist in unserem Land offensichtlich fast unmöglich - haben Sie sich schon einmal gefragt, warum?
Wenn jemand die Politik Israels, das Vorgehen der Scharon-Regierung in Djenin beispielsweise, das Auftreten von Herrn Friedmann oder sonst jemanden kritisiert, ist es eine empörende Unterstellung, wenn, behauptet wird, dass diese Kritik einfach aus einem Judenhass heraus formuliert wird.
Diese Person dann als Antisemiten zu bezeichnen, verhindert logischerweise, sich mit dieser Kritik sachlich auseinanderzusetzen, um letztlich Lösungen zu finden, die allen Seiten dienen - und vor allem dem Frieden. Ohnehin wird der Begriff Antisemitismus falsch verwendet, da nicht alle Juden semitischen Ursprungs sind. Die meisten Menschen assoziieren mit diesem Begriff aber fälschlicherweise tatsächlich Judenhass, was nun einmal nicht in jedem Fall richtig ist.
Was ist die breite öffentliche Meinung in Bezug auf den Israel-Palästina-Konflikt? Anders gefragt: Wann darf man öffentlich von militärischen Operationen oder Reaktionen sprechen und wann von hinterhältigen terroristischen Anschlägen? Jeder möge sich die Bewertung in den täglichen Zeitungen sowie Rundfunk- und Fernsehreportagen einmal vor Augen führen. Wird da vielleicht mit zweierlei Maß gemessen?
Wie dem auch sei, „Terror" ist die systematische Verbreitung von Angst und Schrecken durch Gewaltaktionen. Terrorismus wird im Lexikon mit Schreckensherrschaft beschrieben oder auch als das Verbreiten von Terror durch Anschläge und Gewaltmaßnahmen zur Erreichung eines bestimmten politischen Ziels.(...)
(Quelle:Banken, Brot und Bomben von Stefan Erdmann)

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