|   Wenn auch nur eine der schwachen Großbanken kollabiert, reißt sie innerhalb von Stunden gleich alle anderen Banken mit um. Sobald  diese Cross-Defaults unter den Banken beginnen und diese schließen  müssen, werden überall Währungsreformen erforderlich, bei denen die  Sparer ihren „Haircut“ bekommen, also der Großteil der Geldvermögen  abgeschrieben wird.  von Walter K. Eichelburg PFIIGS-Banken scheren die Sparschafe   Vor einigen Wochen betitelte ich einen  Marktkommentar mit „Die letzten Wochen des Euro“. Jetzt ist es soweit,  aus Wochen von Rest-Lebendauer sind nur mehr Tage geworden.   Der letzte Marktkommentar hatte den  Titel: „Der Crash-Countdown läuft“. Inzwischen ist der Banken-Crash,  speziell in Europa angelaufen. US-Geldmarktfonds ziehen massenhaft Geld  von Banken aus der Eurozone ab, denn sie fürchten, dass diese Banken  wegen der Staatsanleihen im Portfolio aus Pleitestaaten aus dem Südrand  der Eurozone untergehen werden. Das sind die Cash-Reserven der  US-Firmen, die gerade ein sichereres Ziel suchen, aber die Banken in der  Eurozone damit massiv unter Druck setzen. Speziell italienische und  französische Banken betrifft es. So wurde etwa bekannt, dass die  französische Grossbank BNP Paribas von US-Dollars abgeschnitten ist,  obwohl diese Bank auch ein Primary Dealer der Fed ist. Über die andere  Großbank Société Générale gab es sogar Pleitegerüchte in den Medien. Wir  müssen daher annehmen, dass diese Großbanken nur mehr eine  Restlebensdauer von Tagen haben. Auch die italienische Unicredito gehört  nach Medienberichten, die bereits seit Wochen kreisen, dazu.    Im Gegensatz zu 2008, als sich die  Banken an US-Subprime-Mistpapieren „verschluckt“ hatten, sind es  diesesmal Mist-Staatsanleihen aus den Südstaaten des Euro. Außerdem ist  mit der jederzeitigen Pleite Griechenlands zu rechnen; die Zinsen auf  Staatsanleihen von dort erreichen inzwischen Spitzenwerte von über 200  Prozent. Die Griechen bekommen wegen des eigenen Verhaltens jetzt aber  kein Geld mehr von den Zahlerstaaten. Ein Griechen-Default wird diese  Problembanken vermutlich gleich umreißen. Vermutlich ist es schon  geschehen, wenn dieser Marktkommentar erscheint.   Das Ende des Euro   Wenn auch nur eine dieser schwachen  Großbanken kollabiert, reißt sie innerhalb von Stunden gleich alle  anderen Banken mit um. Man sieht diese „Sippenhaftung“ auch an den  abstürzenden Aktienkursen der Banken in der ganzen westlichen Welt.   Sobald diese Cross-Defaults unter den  Banken beginnen und diese schließen müssen, werden überall  Währungsreformen erforderlich, bei denen die Sparer ihren „Haircut“  bekommen, also der Großteil der Geldvermögen abgeschrieben wird. Eine  neue Währung mit neuen Geldscheinen wird erforderlich. Viele Eurostaaten  haben bereits neue, nationale Währungen gedruckt. Eine neue  Gemeinschaftswährung „Euro2“ ist dann politisch undenkbar, denn dafür  wird es keine Legitimität mehr geben. Vielmehr werden die selben  Politiker, die heute noch die Euro-Rettung als „alternativlos“  darstellen, dann alle Schuld auf den Euro schieben, um selbst möglichst  heil davonzukommen – wie sie hoffen.   Man kann annehmen, dass es etwa zwei  Wochen dauern wird, bis diese neuen Währungen ausgegeben werden können.  In der Zwischenzeit bleiben die Banken ganz geschlossen, oder es sind  nur Minimalabhebungen möglich. Vermutlich schließen auch die  Supermärkte. Alle Leser sollten vorbereitet sein.   Der Haircut   Wenn das passiert, werden auch die  Sparer merken, dass ihre Geldvermögen weg sind. Bis jetzt waren sie  nicht in der Lage, die überaus deutlichen Alarmzeichen zu erkennen.  Vermutlich wird man die Sparerschafe auch dann noch betrügen, indem man  einen Teil der Euros, etwa bis €3000 1:1 in die neue Währung umstellt  und den Rest auf ein Sperrkonto gibt. Die endgültige Schur erfolgt dann  später, indem man die Gelder auf den Sperrkonten verfallen lässt. So hat  man es in Österreich zwischen 1945 und 1947 gemacht. Die Wut der Sparer  wird enorm sein.   Retten kann sich nur, wer aus dem  Geldsystem aussteigt und etwa in Gold und Silber geht. Diese  Rettungsboote werden jetzt wirklich gebraucht. | 
Montag, 19. September 2011
Die letzten Tage des Euro
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